Ab 2021 wird ein EU-weites, neues Gesetz in Kraft treten: Das Einweg-Plastik Verbot. Ich wage zu bezweifeln, dass die darin festgelegten Regeln und Gesetze ausreichen, um die Weltmeere und das Klima nachhaltig zu schützen. Das Gesetz bezieht sich auf Einweg-Verpackungen, nicht aber Möp auf all die Verpackungen in Supermärkten und Co. Aber wir alle können jeden Tag mit unseren Kaufentscheidungen etwas verändern und unverpackt einkaufen. Wirklich!
Der Begriff Zero Waste ist übrigens etwas irreführend. Mit überhaupt keinem Müll kommt kein Mensch aus. Wir tun aber Gutes daran, zu schauen, an welchen Stellen wir was für eine Art von Müll produzieren – und wo wir ihn vermeiden können.
Nicht alles unverpackt erstanden – aber ich werde immer besser.
Verschiedene Arten von Müll
Es gibt ganz verschiedene Arten von Müll und die sind unterschiedlich schädlich. Worst Case ist Plastik. Plastik ist ein Produkt aus Erdöl, also aus einer endlichen Ressource. Außerdem braucht es wahnsinnig lang, um sich abzubauen. Die Schätzungen liegen zwischen 500 und 750 Jahren. Gucken wir uns mal die Menge an, die jeden Tag an Plastik in der Tonne landet müsste wirklich jedem Menschen klar werden: So geht das nicht mehr lange. Vieles ist auch in Papier verpackt – das ist schon mal deutlich besser als Plastik. Papier wird zu deutlich höheren Anteilen recycelt als Plastik, die Verfahren sind einfacher und schon sehr gut ausgeklügelt. Aber auch Papier, das sollte uns immer bewusst sein, hat einen CO2-Abdruck. Gleiches gilt für Glas, das ist zusätzlich noch sehr schwer, was grade bei längeren Transportwegen die Klimabilanz kaputt macht. Glas hat den Vorteil, dass man es selbst gut weiterverwenden kann.
Besonders ungünstig sind übrigens Misch-Produkte. Zum Beispiel Brottüten, die zur Hälfte aus Plastik und zur anderen Hälfte aus Papier bestehen. Oder Tetra-Packs, die Papier,- Alu,- und Plastikschichten haben. Die lassen sich oft nicht gut trennen oder landen im falschen Mülleimer.
Ein erster, einfacher Schritt für alle: nie wieder eine Tüte kaufen / geben lassen.
Unverpackt einkaufen
Das ist an vielen Stellen überhaupt nicht schwer. Besorgt euch ein paar Baumwollbeutel (am besten faire Biobaumwolle!) und tut sie in eure Tasche. Dann habt ihr sie immer dabei. Da könnt ihr lose erhältliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Brot hineintun und sicher nach Hause transportieren. Es gibt mittlerweile außerdem eine ganze Menge Unverpackt-Läden und in immer mehr Bio-Läden außerdem auch unverpackte Abteilungen. Für Käse, Wurst und Co kann man Dosen oder Bienenwachstücher mitbringen. Anfangs fiel mir das noch schwer, mittlerweile habe ich mich total dran gewöhnt, einen Grundstock an Tüten und Dosen immer in der Fahrradtasche zu haben. Am Anfang ist das vielleicht noch Überwindung, aber in der Regel ist das Feedback in den Läden sehr positiv. Probiert es mal aus. Tüten benutzt ihr alle schon längst nicht mehr, oder? Falls doch: Lasst es einfach sein. Manche Produkte sind wirklich schwer ohne Plastik zu finden oder zu transportieren. Fangt bei den einfachen Produkten an, macht euch nicht zu fertig, wenn es an manchen Stellen noch nicht so recht klappen will.
Geht alles ohne Plastik und Gedöns!
Unverpackt unterwegs
Zum Thema Einweggeschirr und Konsumverhalten unterwegs habe ich hier schon eine Menge aufgeschrieben. Das EU-Gesetz wird (hoffentlich) eh dafür sorgen, dass die Konsumenten bei diesem Thema umdenken müssen. Warum also bis 2021 warten?
Unverpackt Klamotten shoppen
Klamotten kommen in der Regel in einer Plastik-Packung zu uns. Auch faire Bio-Klamotten. Warum? Weil sie oft aus Übersee kommen und entsprechenden Schutz brauchen. Und weil es im Handling einfacher ist. Dagegen sind wir ziemlich machtlos. Es ist auch nicht zu überblicken, welche Klamotten wie in den Laden geschickt wurden, in dem wir die Klamotte dann unverpackt vom Bügel kaufen. Nachfragen hilft hier. Und vor allem: Weniger kaufen. Wir besitzen alle viel zu viel Kleidung. Lasst uns versuchen, nur noch wirkliche potenzielle Lieblingsstücke zu shoppen. Garantiert unverpackt geht es in Second Hand Läden zu.
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