Warum wir es satt haben? Ich kann euch sagen, was ich satt habe. Ich habe es satt, dass Safthersteller heimlich Schweinefleisch in ihre Produkte packen können. Ich habe es satt, dass ekelhafte Tierfolterfabriken mit Milliarden Euro Steuergeldern subventioniert werden. Ich habe es satt, dass die Regenwälder gerodet werden um da Tierfutter anzubauen. Ich habe es satt, dass Monsanto versucht eine Monopolstellung als globaler Saatgutlieferant zu initiieren – und dann noch mit modifiziertem Saatgut. Ich habe es satt, dass jedes Jahr 600 Bio-Landwirte in Deutschland aufgeben müssen. Ich habe es satt, dass jährlich etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel in die Mülltonne wandern. Ich habe es satt, dass Schulkinder Essbrechdurchfall verursachende Erdbeeren aus China in der Kantine aufgetischt bekommen. Ich habe es satt, dass das Bienensterben fortschreitet und trotzdem fröhlich weiter Chemiemassen gespritzt und Monokulturen angebaut werden. Ich habe es satt, dass Fertigprodukte aggressiv an Kinder beworben werden, weil die Marge – und somit das Marketingbudget- von Fertigprodukten drei mal Höher ist als die von Obst.
Zum Glück bin ich nicht allein. Etwa 25.000 – 30.000 Menschen waren heute auf der Straße um anlässliche der „Grünen Woche“ in Berlin gegen die Agrarindustrie zu demonstrieren. Als ich am Potsdamer Platz ankam, verkündete gerade ein Bayer auf dem Podium, warum er hier ist: „I will oa vernünftig‘ Landwirtschaft und i will, dass das Saatgut wieder den Boarn g’hört!“ Die Motive der einzelnen Demonstranten waren wahrscheinlich so bunt wie die Demo selbst: Alte und Junge, Trecker und Kinderwagen, Veganer und Bio-Bauern die Tiere halten, von Campact über die Slow Food Youth bis Greenpeace war alles am Start. Auf dem Funkturm platzierten Aktivisten heute parallel ein Transparent mit der Aufschrift „Bloß nicht genau hinsehen“, gut sichtbar für alle Grüne Woche Besucher. Sehr schöne Aktion. 🙂
Für’s nächste Jahr habe ich übrigens 5 Wünsche:
– genauso gute Orga
– genauso schönes Wetter
– genauso bunte Menschen
– noch mehr Menschen
– einen Bachstelzen Wagen <3
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