Wildpark statt Zirkus & Zoo

Ich liebe es, mit meiner Tochter Ausflüge zu unternehmen. Meine Tochter liebt – wie wahrscheinlich die meisten Kinder – Tiere.  In der Stadt ist das nicht immer ganz einfach, in die Nähe von Tieren zu kommen. Vor allem, wenn sie nicht eingesperrt sein sollen.

Zoo & Zirkus

In den meisten größeren Städten gibt es einen Zoo, in eigentlich allen Städten machen Zirkusse gelegentlich Halt. Das wirkt natürlich erst einmal nach einer tollen Gelegenheit, mitten in der Stadt in die Nähe von Tieren zu kommen. Viele Zoos bieten zusätzlich ein Streichelgehege an. Toll, da können die Kinder die Tiere auch anfassen. Aber ist das eigentlich angenehm für die Tiere?


Sieht toll aus – die Elefanten zahlen aber einen hohen Preis dafür.

Worauf ihr achten könnt

Um keine Tierqual in Kauf zu nehmen, kann man sich an ein paar Punkten orientieren. Wildtiere haben in unseren Breitengraden zum Beispiel einfach nichts zu suchen. So toll Elefanten zum Beispiel sind, so sehr mussten sie gequält werden, um überhaupt zootauglich gemacht zu werden. Wer hart im Nehmen ist, kann das mal im Netz recherchieren – da wird auf die armen Tiere eingeprügelt um sie zu zähmen und ihnen ihren Willen zu nehmen.

Gleiches gilt übrigens für Elefanten-Safaris, die in vielen Urlaubsländern angeboten werden. Elefanten sind einfach keine Kuscheltiere. Ein Leopard in einem Käfig ist auch schrecklich zu sehen. Die Tiere laufen normalerweise mehrere hundert Kilometer am Tag. Leider ist der natürliche Lebensraum von vielen Tieren massiv bedroht, auch durch uns Menschen. Einige Arten gibt es überhaupt nur noch in Zoos. Da stellt sich die Frage, ob das dann nicht doch sinnvoll ist. Hier sollte aber auf das richtige Klima geachtet werden – Eisbären zum Beispiel finden das Wetter in Deutschland einfach nicht angenehm. In Zirkussen werden Tiere ebenfalls auf brutale Art und Weise zu den Tricks gezwungen, was man das während den Vorstellungen natürlich nicht sieht. Peta Deutschland hat die 10 größten Irrtümer über Zoos sehr prägnant zusammengetragen. Über die Tierquälerei in Zirkussen gibt es hier umfassende Informationen.


Wildtiere haben hier einfach nichts verloren. Die Begegnung mit Rehen ist viel natürlicher – und genau so spannend. Hier im Tierpark Wismar gibt es zwei Bereiche. Einen, in den Menschen dürfen und einen, in den sich die Tiere jederzeit zurückziehen können.

Tolle Alternative: Wildpark und Akrobatik-Zirkus

Wir fahren deshalb immer wieder in den Wildpark. Um Berlin gibt es einige davon, und auch sonst finden sich in Deutschland einige Wildgehege. Diese Orte haben in der Regel ausschließlich Tiere aus der Region bei sich. Oft sind die Flächen viel weitläufiger. Man läuft dann beispielsweise 10 Minuten am Wisent-Gehege vorbei und kommt dann erst zum nächsten Tier. Nicht wie im klassischen Zoo, wo auf der gleichen Fläche 10 verschiedene Wildtiere stehen. Aber mit wie vielen Tieren soll sich ein Kind in den paar Stunden beschäftigen? Glaubt mir: Selbst in klassischen Wildparks gibt es eine Menge zu sehen, mehr als man intensiv betrachten kann.


Können ein entspanntes Leben führen – die Schweine auf dem Hof Hoher Schönberg an der Ostsee.

Wir waren zum Beispiel auch schon in der Wisent-Wildnis im Sauerland, wo es nur Wisente zu sehen gibt (manchmal sucht man sie eine ganze Weile) oder im Bärenpark an der Müritz, wo aus Gefangenschaft geretteten Bären eine Heimat gegeben wird. In Wildparks sind auch Tiere eingesperrt, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Sie haben Platz, werden artgerecht gehalten und ernährt und teilweise sogar ausgebildet. Meistens gehen diese Orte auch mit einem breiten Angebot an Umweltbildung einher. Noch sehr gute Alternative sind Gnadenhöfe. Dort werden Tiere aufgenommen, die sonst auf der Schlachtbank gelandet wären.


Lamas und Schafe finde ich exotisch genug. Sind das nicht niedliche Tiere? Links in der Vauxhall City Farm in London, rechts auf dem Hutzelberghof.

Wichtig ist auch, dass die Tiere einen Rückzugsort haben. Die sind ja nicht auf der Welt, um uns als Anschauung zu dienen. Hat ein Tier keine Lust auf Menschen, sollte es die Möglichkeit haben, einen anderen Teil seines Geheges aufzusuchen. Es kann also sein, dass man im Wildpark dann keinen Wolf gesehen hat, obwohl es den da gibt.

Wir lieben besonders den Wildpark Schorfheide. Hier waren wir schon häufig, leider ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz einfach. Die Wollschweine haben es mir aber ganz besonders angetan.


Letztens waren wir auf einem Gnadenhof – Lasst die Tiere leben – und haben uns in die Kälber verliebt.

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