Ich bin unsicher, ob ich jemanden über 12 Jahren kenne, die oder der kein Handy besitzt. Ein paar wenige Outlaws wehren sich gegen Smartphones, aber zumindest ein altes Gerät zum Telefonieren oder SMS schreiben hat jeder. Sogar meine Großmutter.
Das ist unserer Zeit geschuldet, die Erreichbarkeit wird einfach erwartet. Verabredungen und Abmachungen sind gar nicht mehr so einfach, wenn man kein Handy hat. Wir sind die kurze Kommunikation vor Verabredungen gewohnt. Meine Festnetz-Nummer haben überhaupt nur fünf Leute, und meine Tochter nutzt sie für ihre Verabredungen. Ob diese ständige Erreichbarkeit eigentlich wirklich eine Errungenschaft ist, sei dahingestellt. Ich behaupte, das Handys vieles zwar einfacher und schneller, andere Situationen aber auch kaputt oder schwieriger machen.
Was ein Handy definitiv nicht ist: nachhaltig.
Alle halbe Jahre werfen die Hersteller neue Modelle auf den Markt. Die sind dann ein bisschen größer oder kleiner, die Kameras werden immer besser, es gibt neue Farben und Funktionen. Und es gibt ausrangierte Modelle, die dann niemand mehr haben möchte. Schätzungen zufolge liegen alleine in deutschen Haushalte etwa 100 Millionen (was für eine absurde Zahl!) alte Handys. In diesen Geräten sind seltene Erden und andere Rohstoffe wie Platin, Gold und Silber verbaut, die nicht nur endlich sind, sondern deren Gewinnung mitunter auch alles andere als fair abläuft.
Das Bild ist im Zuge eines Shootings mit Feuerwear entstanden. Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile ein anderes Handy nutze. Und mehr Tattoos habe ich, haha.
Handy so lange wie möglich nutzen
Wer auf das Handy nicht verzichten möchte oder kann, kann das angeschaffte Gerät zumindest benutzen, bis es wirklich nicht mehr geht. Schutzfolien und Hüllen helfen, das Handy vor Schäden zu schützen und es länger gut aussehen zu lassen. Ein schwach gewordener Akku lässt sich sogar bei iPhones ersetzen. Ein Handy reparieren zu lassen ist nachhaltiger, als ein neues anzuschaffen. Wenn es ein neues Handy sein muss, kommt vielleicht das Fairphone in Frage? Je nachdem, welche Funktionen man wirklich braucht, kann es eine gute Alternative sein.
Und wenn es echt nicht mehr geht?
Wenn ich an mein erstes Smartphone denke muss ich gestehen, dass ich es heute nicht mehr nutzen würde, auch wenn es vielleicht noch funktionieren würde. Seitdem ist einfach zu viel passiert. Was man aber immerhin tun kann, wenn man das Handy nicht mehr verkaufen oder weitergeben kann, ist es anständig zu recyceln. Die wertvollen Stoffe wie Gold und Silber können upgecycelt werden. Das bietet zum Beispiel handysfuerdieumwelt.de an. Das geht ganz einfach: Daten vom alten Handy löschen, Umschlag nehmen, Handy rein, und ab geht die Post. Alternativ gibt es auch einige Sammelboxen, die sind hier verzeichnet.
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