Die Markthalle Neun hat mittlerweile einen dicken Platz auf unserer Liste „Lieblingsorte in Berlin“. Hier gehen wir Mittag essen, informieren uns über Solidarische Landwirtschaft und nun haben wir vor den alten, ehrwürdigen Hallen unsere ersten Seedbombs gerollt. Die Markthalle hatte zur Pflanzzeit geladen, wo Händler jede Menge Utensilien für eine grüne Stadt angekarrt hatten: von Bio-Saatgut über Hängegewächse und wilde Kräuter bis zu jungen Tomatenpflanzen. Highlight – vor allem für Annas Tochter – war aber der Seedbombs – oder Seedballs – Aktionsstand von Save Our Seeds. Also Samen ausgesucht, Ärmel hoch, Hände in den Matsch und losgeknetet. Guerilla Gardening Level 1.
Man braucht nicht viel für Seedbombs:
1 Teil Saatgut (bei uns: Sonnenblumen, Wicken, Ringelblumen, Zucchini)
3 Teile Lehm
5 Teile Erde
max 1 Teil Wasser
Und einen erdigen Ort, der mehr Farbe braucht. Davon haben wir in Kreuzberg und Neukölln einige gefunden.
Mehr Tipps bekommt ihr bei der Seedballs Manufaktur.
Save our Seeds ist eine Initiative, die sich gegen genverändertes Saatgut engagiert und Projekte im Bereich nachhaltige Landwirtschaft organisiert. Das Thema Saatgut ist ein Feld, was man in zehn einzelnen Blogposts beackern kann. Als naives Stadtkind dachte ich mal, eine Pflanze ist eine Pflanze und gehört der Natur oder vielleicht noch dem, der sie anbaut. Früher haben Bauern einfach einen Teil ihrer Ernte einbehalten, um daraus das Saatgut für die nächste Saison zu nutzen. Heute ist das alles etwas komplizierter mit Lizenzen und Saatgutverkehrsgesetz und Patenten und Hybridzüchtungen und Genveränderten Organismen (GVO). Wer sich dafür interessiert, dem seien die Seiten Vielfalt erleben und Zukunftstiftung Landwirtschaft ans Herz gelegt.
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