Johanna ist eine Hamburger Deern, einer der smartesten Menschen die ich kenne, gehört zu meinem liebsten Festivalpartnern in crime und hat ihr Konto bei einer nachhaltigen Bank. Höchste Zeit ihr einen Platz in unserer Rubrik „Freitagskinder“ einzuräumen. Johanna wohnt mitten auf St. Pauli in dem glaube ich kleinsten Mehrfamilien-Altbauhaus der Stadt. In einer kleinen Gasse, gleich hinter der Reeperbahn. Hier haben früher bestimmt ein paar Seemannskinder im kleinen, steilen Treppenhaus ihre ersten Stufen erklommen und durch den Hinterhof gebrüllt. Und jetzt hat sich Johanna hier ihr schönes Zuhause eingerichtet und empfängt Freunde aus aller Welt. Aber mal sehen wie lange noch, denn wer bei Seemännern wohnt, der hat meistens auch ein Fernwehherz.
Johanna spricht vier Sprachen fließend und hat in den letzten Jahren an vielen Orten dieser Welt gelebt, von Lincoln, Nebraska über Madrid und Lyon bis nach Hannover, Berlin, Strassburg und wieder zurück nach Hamburg. Ah, und natürlich Weltstadt Hildesheim, wo sie Internationales Informationsmanagement studiert hat. Das passt zu ihr. Ich glaube nämlich, sie wurde als Kind von Computer Nummer 5 gebissen und fordert deshalb nach jedem Buch mit großen Augen: mehr input!
Ich finde das großartig. Eine meiner Lieblingsprogramme mit Johanna ist: Rotwein auf und die halbe Nacht über die Lage der Welt diskutieren. Neue und alte Bücher, die Energiewende, der Zeitgeist, Ministerwechsel, Parteiprogramme, gesellschaftliche Debatten, politischer Wandel, Musik, Filme, Umweltschutz, egal. Jede Diskussion mit ihr enthält nicht nur inspirierende Fakten sondern auch ziemlich viel Humor. I like. Kein Wunder übrigens, dass Johanna die erste in meinem Freundeskreis war, die ihr Social Media Manager Gehalt auf ein Konto bei einer ethischen Bank überweisen lässt. Aber dass ist nicht das einzige, was Miss Brain und Kosmopolitin Johanna zum Freitagskind macht. Mit ihr kann man auch richtig gut feiern gehen und Festivals unsicher machen. Auf einigen Melts und Dockvilles und Fusions haben wir schon gemeinsam durch die Nacht getanzt und am Morgen den Sonnenaufgang begrüßt. Dann aber mit Wodka statt Rotwein und mit Kurzdebatten zu wichtigen Fragen wie: Tanzwiese oder Turmbühne?
Klare Antwort: Turmbühne.
GF: Und, plagt dich gerade das Fernweh?
Mehr denn je! Asien steht dieses Jahr auf der Speisekarte, aber das ist noch ein bisschen hin.
GF: Hast Du Tipps fürs umweltfreundliche Reisen?
Ach, ich wünschte ich hätte eine Lösung für das Dilemma, Tonnen an Kerosin verbrennen zu müssen, um die Welt zu sehen. Hab ich aber nicht.
GF: Was war Dein schönstes Festivalerlebnis?
Der Märchenwald auf dem Dockville 2007. Zauberhaft.
GF: Welche gesellschaftlichen Entwicklungen freuen dich?
Die sich anbahnende Gleichberechtigung von Mann und Frau. Natürlich ist da in vielen Bereichen noch gar nichts gleichberechtigt, equal pay day&Co. lässt grüßen, aber Vater-Elternzeit ist in meinem Bekanntenkreis inzwischen normal und wenn die Frau mehr verdient als der Mann, kratzt das auch keinen. War nicht immer so.
GF: Welche regen dich auf?
Die Nicht-Integration von großen Teilen der Bevölkerung in die Gesellschaft und das Nicht-Handeln der Regierung, diesen Zustand zu ändern.
GF: Bestimmte Ernährungsentscheidungen?
Fleisch gibt es nur selten und dann vom Bio-Bauern. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Menschen alles für Ihre Haustiere tun und dann Fleisch aus Massentierhaltung für 1,99€ beim Discounter kaufen.
GF: Um meiner Gesundheit nicht zu viel Gutes zu tun….
…gibt es Schokolade + Schnaps.
GF: Deine Lieblingswebsites?
GF: Einer der tollsten Saetze, die je zu Dir gesagt wurden?
„Das hätte ich nicht besser machen können.“ (mein Fahrlehrer beim letzten Mal Einparken-Üben vor der Prüfung.)
GF: Raven oder Shaken?
Da gibt’s kein „oder“, „und“ ist hier das richtige Bindewort
GF: Mit wem würdest Du gerne mal eine Nacht durch Hamburg ziehen?
Natürlich mit den Boys aus Absolute Giganten. Aber leider ist das Trio ja nicht mehr vollständig.
GF: Deine 5 Tipps für Freizeitprogramm, die nicht mit Konsumieren zu tun haben?
Fahrradfahren (wird häufig unterschätzt!), in den Himmel gucken, Singen, Tanzen und Musizieren!
Lest hier, warum Johanna zur GLS Bank gewechselt ist..
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