Autofreie Fortbewegung in der Stadt

Happy day, allerseits! Heute widmen wir uns dem Thema Fortbewegung im Alltag und wie wir das möglichst schadenfrei hinbekommen können.

Fortbewegung per Auto frisst – grade in Städten – ganz schön viel Zeit

Das liegt an mehreren Faktoren. Einmal sind viel zu viele Autos unterwegs. Grade zu Stoßzeiten (die in Berlin gefühlt IMMER außer Nachts sind) ist einfach alles verstopft. Dann steht man an jeder Ampel zwei, drei oder sogar vier Phasen lang. Also immer wieder Anfahren und Stoppen. Das frisst besonders viel Sprit. Mit dem Fahrrad kann man ganz locker-flockig an all den wartenden Autos vorbeifahren. Meine Erfahrung ist, dass ich auf Wegen bis zu 10 km mit dem Fahrrad schneller bin – vor allem, wenn noch ein Parkplatz gesucht werden muss. Und ich fahre nicht besonders schnell Fahrrad, sondern ganz gemütlich. Ich habe nämlich keine Lust, zu verschwitzt an meinem Ziel anzukommen.

Der größte Verursacher von Mikroplastik ist nicht Kosmetik

Sondern der Abrieb von Autoreifen. Mit jeder Autofahrt hinterlassen wir winzige Mikropartikel aus Plastik auf den Straßen. Vom Regen wird das Mikroplastik in die Kanalisation und in die Umwelt gespült. Laut diesem Spiegel-Artikel stammt etwa 1/3 des gesamten in Deutschland anfallenden Mikroplastiks von Autoreifen. Kleiner Exkurs: Schuhsohlen reiben sich übrigens auch ab und sind auf Platz sieben der größten Mikroplastik-Verursacher. Auf natürliche Materialien bei den Sohlen zu achten macht also wirklich viel Sinn. Schönen Gruß an den Kleinen Schuhbladen an dieser Stelle.

Einmal tief durchatmen

Außerdem, und das ist euch bestimmt allen bekannt, ist Autofahren schlecht für die Luft. Es werden reihenweise Schadstoffe ausgestoßen, die grade in Ballungsgebieten zu massiver Luftverschmutzung führen. Mal abgesehen davon, dass Treibstoffe größtenteils aus endlichen Ressourcen hergestellt werden.

Bewusstmachung der eigenen Wege

Nun schauen wir uns mal unseren Alltag an und prüfen, welche Wege wir eigentlich zurücklegen. Arbeit, Schule, Sport, Hobby… all so etwas. Bei mir zum Beispiel sind die Tage ganz schön unterschiedlich. An manchen lege ich nur sechs Kilometer zurück, an anderen locker 30. Manchmal hat man vielleicht schwere Dinge zu transportieren, manchmal nur sich selbst.

Überprüfung der besten Fortbewegung

Nun schauen wir mal, welche Art der Fortbewegung auf welchen Strecken ideal ist. Dabei planen wir aus den oben beschriebenen Gründen möglichst selten das Auto ein. Für viele Hürden gibt es Lösungen. Ich fahre mittlerweile so gut wie gar nicht mehr Auto. Es ist auch eine Sache der Gewohnheit. Vor ein paar Jahren hätte ich die Aussicht, 10 Kilometer zu radeln abschreckend gefunden, mittlerweile freue ich mich richtig darauf. Es gibt Wege, die super mit öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen sind, andere Strecken nerven wegen schlechten Verbindungen oder zu selten fahrenden Linien. In S-Bahnen zum Beispiel kann man das Fahrrad auch super mitnehmen und sich dem Ziel ein Stück näher bringen lassen. Hat man mal etwas mehr zu transportieren empfehlen sich Satteltaschen. Mit meinen beiden Satteltaschen kriege ich jeden Einkauf gut nach Hause, auch den für eine Party. Getränke in größeren Mengen werden natürlich schwierig, da muss es dann wohl ein Lieferservice oder ein Auto sein. Wer sich mit seinen Nachbarn versteht, kann direkt Gemeinschaften bilden. So muss nicht jeder alleine losfahren und zwei Getränkekisten kaufen, sondern man kann gemeinschaftlich eine Autofahrt besser legitimieren. Ein Fahrrad schont außerdem den Geldbeutel: Man kann second hand ein ganzes Rad für den Preis einer einzigen Tankfüllung bekommen. Und selbst ein richtig gutes Fahrrad ist noch deutlich günstiger als ein Gebrauchtwagen.

Aller Anfang ist gut

Überfordert dich das schon? Hey, dann fang doch klein an. Jeder Weg, den du mit dem Auto sparst ist gut. Fang an den Stellen an, die dir leicht fallen. Und stell dir zwischendrin hier und da mal eine Challenge. Wenn du Angst vor weiteren Strecken mit dem Rad hast, fang vielleicht nicht bei Regenwetter und null Grad an es zu versuchen. Probiere auf Strecken verschiedene Verkehrsmittel aus und vergleiche reale Zahlen: Wie lange brauchst du zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Öffentlichen Verkehrsmittel und mit dem Auto (inkl. Parkplatzsuche)? Du wirst merken, dass das Auto auch zeitlich gesehen gar nicht immer die beste Wahl ist.

Laufen und Fahrrad fahren macht mehr Spaß

Ich muss gestehen, nicht besonders gerne öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Ich ziehe jederzeit eine Fahrradfahrt im Regen einer U-Bahnfahrt vor. Das ist aber eine subjektive Sache, das geht vielen von euch bestimmt anders. Ich möchte meine Stimme für den Spaß an der einfacheren Fortbewegung erheben. Das macht den Kopf frei! Ihr habt außerdem die Freiheit jederzeit mal innezuhalten, anzuhalten. Etwas genauer anzuschauen, euch spontan umzuentscheiden. Je nach Gemütslage kann man auch unterschiedlich fahren: Ganz gemütlich oder sich so richtig verausgaben. Es ist übrigens bewiesen, dass Menschen, die nicht mit dem Auto zur Schule oder Arbeit fahren, dort in besserer Verfassung ankommen.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Kategorien Engagement

über

Mom of 2, irgendwo zwischen Festival und Ökomarkt zu finden. Eiscremesüchtig. Meistens gut gelaunt, manchmal aber auch sehr wütend und voller Weltschmerz - und wer sein Chaos beherrscht, ist ja ein Genie, stimmt’s?

2 Kommentare zu “Autofreie Fortbewegung in der Stadt

  1. Ein toller Beitrag und wahre Worte, die du da schreibst!
    Ich wohne in Berlin und es ist wirklich absurd, was sich hier tagtäglich abspielt.

    • Ja, oder? Ich nehme mir mehr und mehr Raum mit dem Rad. Sollen sie doch hupen… 😉

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