Gestern war ich beim 4. Craft Spirits Festival Berlin. Fünfzig Brennereien und Spirituosen-Produzenten haben rund 500 Produkte vorgestellt – und ich mittendrin. Ein paar Produkte haben es mir ganz besonders angetan.
Anna im Spirituosen-Wonderland.
Den Klodsede Bjørn Vodka
Der Dänische Vodka mit einem Bären auf dem Etikett wird in einer sehr kleinen Destille in Kopenhagen in Kupferbehältern destilliert. Jede Charge besteht aus nur 75 Litern, um den einmaligen Geschmack beibehalten zu können. Für den Vodka werden Gerste, Weizen und Malz aus Dänemark verwendet. Es gibt eine Variante aus ausschließlich Bio-Zutaten und eine, bei der es konventioneller zugeht. Mir schmeckt die konventionelle besser, die ist irgendwie weicher und für mich angenehmer zu trinken. Es sind aber beides absolute Spitzen-Vodkas, wirklich selten so Gute getrunken! Somit ist Den Klodsede Björn Vodka völlig zurecht von der Jury mit Gold in der Kategorie „Wodka, White Dog & Korn“ prämiert worden.
Mehr Infos und einen Kontakt findet ihr auf der Website.Frederik Plum, der Macher von Den Klodsede Björn Vodka
Elephant Gin
Gins gibt es derzeit wirklich viele, so auch beim Craft Spirits Festival. Ich stelle euch den Elephant Gin vor, da er mir nicht nur sehr gemundet hat – er ist angenehm weich und man schmeckt viel mehr als nur Wachholder heraus – sondern weil ich auch die Geschichte dahinter sehr mag. Die beiden Macher waren schon mehrfach in Afrika unterwegs, lieben diesen Kontinent und besonders die (leider vom Aussterben bedrohten) Afrikanischen Elefanten. Außerdem trinken sie gerne Gin. So kam eins zum anderen und sie haben einen London Dry Gin kreiert, der Deutsche Botanicals (vor allen Dingen Apfel) mit Afrikanischen (unter anderem Baobab, Buchu Blüten und Cassio Rinde) verbindet. Zusätzlich gehen 15 % des Erlöses jeder Flasche an die Tierschutzorganisationen Big Life Foundation und Space For Elephants Foundation. Gin trinken und dabei was für die Afrikanischen Elefanten tun – I am deeply in love!
Mehr Infos gibt es auf der Website.
Robin Gerlach von Elephant Gin.
Gute Schwester
Gute Schwester ist eine Mazerationsspirituose auf Basis eines Destillates aus Weizenschrot und Gerstenmalz. Für diese Basis wird ausschließlich regionales Getreide verwendet. Die Brüder Wohlgemuth sind bereits seit 10 Jahren Kornbrenner und waren irgendwann an dem Punkt, sich ein eigenes Produkt ausdenken zu wollen. So haben sie zwei Jahre lang intensiv herumprobiert, getestet und experimentiert bis sie schließlich das Gefühl hatten, ein neues Familienmitglied zu haben – eine gute Schwester. Die Mixtur besteht aus Schlehen, Blutwurz und Chilischoten. Sehr lecker und sehr besonders, so etwas habe ich vorher noch nie zu getrunken. Die Gute Schwester wird zu 100 % von Hand hergestellt und kommt pur oder auch mit Tonic echt gut rüber. Ich finde den Krankenschwestern-Look etwas abgedroschen, ist nicht so meins – das Produkt macht das aber wieder wett.
Mehr Infos gibt es auf der Website.
Arne Wohlgemuth mitsamt Guter Schwester.
Heimatlikör / Lyonel Gin
Lyonel Gin habe ich euch schon bei meinen Heldenmarkt-Highlights im Dezember vorgestellt, nun folgt der Heimatlikör, ebenfalls aus dem Hause Wiegand Manufactur Weimar. Ich mag den komplexen Geschmack sehr – abwechselnd schmeckt man die einzelnen Komponenten wie Holunder, Veilchen, Lavendel, Aprikosen und Co heraus. Ich brauchte noch ein zweites Gläschen, um das Gefühl zu haben, wirklich alles erschmeckt zu haben. Alle Zutaten sind in Bio-Qualität. Die dreijährige Lagerung in kalifornischen Eichenfässern lohnt sich und rundet den Likör zu dem ab, das er ist. Außerdem finde ich die beiden Macher von der Wiegand Manufactur wirklich bezaubernd.
Auf der Website gibt es weitere Infos.
Lilit und Matthias Wiegand von der Wiegand Manufactur.
Meermaid Infused Rum
Hoho, und ne Buddel voll Rum. Ich muss gestehen, mich mit Rum nie so richtig auseinander gesetzt zu haben. Ich gelobe Besserung auf diesem Gebiet und werde da mal eifriger. Meermaid Rum aus Berlin finde ich schon mal spannend und anregend. Stefan Walz war eine zeitlang Mitbesitzer einer klassischen Tiki-Bar in Berlin, dem Tabor Tiki Room, und war hierfür immer auf der Suche nach guten Rums für die Drinks. Irgendwann hat er begonnen, selbst an einem zu arbeiten. Nach einigen Jahren ist dabei der Meermaid Rum entstanden, den er nun – obgleich es die Bar gar nicht mehr gibt – in Berlin in kleinen Chargen produziert und bundesweit vertreibt. In die Rum-Basis aus Trinidad und Jamaica Post Still werden verschiedene frische Früchte, getrocknetes Obst und Gewürze unterschiedlich lange eingelegt. Abgefüllt wird dann alles ungefiltert und frei von Zucker oder Aromen.
Auf der Website gibt es noch mehr Infos.
Stefan Walz von Meermaid Infused Rum – Hawaiifeeling in Kreuzberg.
Neue Mazerate – Hilde
Der geneigte Green Friday Leser wird nun aufhorchen. Hilde? Habe ich davon nicht letztens schon was gelesen? Stimmt! Hat trotzdem zu meinen Festival-Highligts gehört! Hilde stammt aus Köln und wird in der klimaneutral arbeitenden Brennerei Ehringhausen hergestellt. Außerdem ist Hilde bio und aus vielen spannenden Botanicals mazeriert, besonders herausstechend sind Fenchel, Galgant und Süßholz. Im Rahmen des Festivals hatten Maximilian Helldörfer und sein Team ein paar neue Drink-Kreationen im Gepäck, die ich klasse fand und beizeiten Zuhause nachahmen werde.
Mehr Infos zu Hilde gibt es in meinem Artikel oder auf der Website.
Das Hilde-Team.
Hilde mit Tonic und Grapefruit – perfekter Sommerdrink!
The Helsinki Distilling Co.
Sehr spannend fand ich den Straight Rye mit 60,5 Umdrehungen aus Helsinki. So was habe ich noch nie getrunken. Wäre auch kein Absacker für mich für jeden Abend, er hat mir schon ordentlich alles weggebrannt. Klar, da steckt ja auch wirklich was drin. Dabei hat er aber so pur und rein geschmeckt, was mir unheimlich gut gefiel. Die Jury des Festivals hat ihn mit Gold ausgezeichnet, die stimmen mir da also zu. Die Helsinki Distilling Co wurde erst im August 2014 gegründet, ist also ganz neu auf dem Markt. Sie haben die erste und einzige Destille in Helsinki eröffnet und verarbeiten dort nur regionale und beste Zutaten zu puren Bränden. Wer mal in Helsinki ist, sollte dort einen Besuch abstatten.
Mehr Infos und die Adresse gibt es auf der Website.
Mikko Mykkänen von der Helsinki Distilling Company – kann man noch finnischer heißen? <3
Also, ihr habt einiges zu Probieren! Ich wünsche euch viel Spaß dabei. Und immer dran denken: Zwischendrin Wasser trinken hält fit.
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